(aj) Tabellenführer RSV Lahn-Dill muss in seinem zweiten von vier
Auswärtsspielen in Folge am Wochenende die Reise in den hohen Norden der
Republik antreten. Die Wetzlarer Rollis werden am Samstag um 19 Uhr von den
runderneuerten BG Baskets Hamburg in der Sporthalle Wandsbek empfangen.
Mit gleich sieben neuen Spielern rangiert das einstiege Kellerkind aktuell
auf einem Playoff-Platz und dürfte insbesondere vor eigenem Publikum auf
ein sportliches Ausrufezeichen gegen den zehnmaligen Deutschen Meister
hoffen. Insbesondere der Auftritt der Hanseaten am vergangenen Wochenende
beim RSV-Erzrivalen Zwickau ließ die Konkurrenz aufhorchen. Auch wenn die
Hamburger in Sachsen hauchdünn mit 77:78 unterlagen, zeigt dieses Ergebnis
dennoch, dass die Truppe von der Alster ein klarer Playoff-Kandidat ist.
Dies spiegelt auch der Kader der Norddeutschen wider. Gleich sieben Akteure
verpflichtete Trainer Holger Glinicki, der wie sein Gegenüber Nicolai
Zeltinger auch Bundestrainer ist, im Sommer. Hochkarätigster Neuzugang ist
dabei der Japaner Hiroaki Kozai, der aktuell zusammen mit dem Trierer Dirk
Passiwan die Topscorerliste der Rollstuhlbasketball-Bundesliga anführt. Ihm
zur Seite stehen mit Robin Poggenwisch und Marc van de Kuilen zwei
pfeilschnelle niederländische Nationalspieler. Auf der Centerposition
wechselte der Tscheche Lukas Hartig nach Hamburg und zu guter Letzt holte
Glinicki mit Gesche Schünemann und Annika Zeyen auch noch zwei deutsche
Nationalspielern in seinen Kader, die beide einst für den RSV Lahn-Dill
aktiv waren. Die Neuzugänge komplettiert Jan-Niklas Neuroth, der von den
Mainhatten Skywheelers kam.
Mit diesem Kader katapultierten sich die BG Baskets nicht unerwartet in die
Playoff-Plätze, müssen aber nun in den Wochen der Wahrheit für das neue
Team beweisen, was wirklich in ihnen steckt. In Zwickau sind Schünemann &
Co. bereits hauchdünn an einer faustdicken Überraschung vorbeigeschrammt,
nun folgen das Heimspiel gegen den Titelverteidiger aus Wetzlar und im
direkten Anschluss der Auftritt beim letztjährigen Playoff-Teilnehmer aus
Thüringen.
Der RSV Lahn-Dill und Trainer Zeltinger sind sich der Gefährlichkeit der
bevorstehenden Aufgabe durchaus bewusst, auch wenn die Wetzlarer bereits
Mitte September in einem Testspiel in Lich die Hanseaten klar bezwingen
konnten. „Das Spiel damals und das nun kommende Duell sind nicht
miteinander zu vergleichen“, betont Co-Trainer Ralf Neumann und ergänzt:
„Damals hatten die Hamburger nur einige wenige gemeinsame
Trainingseinheiten absolviert, inzwischen sind die guten Einzelspieler
deutlich besser aufeinander eingespielt“.
Die Wetzlarer reisen zum brisanten Duell zwischen dem Damen-Bundestrainer
aus Hamburg und dem Herren-Bundestrainer aus Mittelhessen dennoch mit dem
Selbstbewusstsein einer bisher noch weißen Weste nach Hamburg. Auch wenn im
Hessenderby am vergangenen Samstag in Frankfurt bei weitem nicht alles Gold
war was glänzte, so entledigte sich der RSV vor allem den Aufgaben gegen
die Spitzenteams aus Thüringen und Zwickau bisher überaus souverän.
Wichtige Schlüsselpositionen sind dabei vor allem die beiden
US-amerikanischen Nationalspieler Michael Paye und Steve Serio, die bisher
eine starke Saison spielen. Mit dem Centerduo Joe Bestwick und Dirk Köhler
oder aber den pfeilschnellen Nationalspielern Thomas Böhme, Jan Haller und
Marco Zwerger hat Head Coach Nicolai Zeltinger auch für diese Auswärtshürde
die richtige Mischung aus Physis und Tempo, aus erfahrenen Routiniers und
jungen Wilden, denen die Konkurrenz im eigenen Kader bereits im Nacken
sitzt. Er und sein Co-Trainer Neumann versuchen auch in Hamburg die
passende Mixtur zu finden.
RBBL, 7. Spieltag: Köln 99ers – RSC-Rollis Zwickau, Mainhatten Skywheelers
– Hannover United, RSB Team Thüringen – Roller Bulls St. Vith, Goldmann
Dolphins Trier – SGK Heidelberg, BG Baskets Hamburg – RSV Lahn-Dill (alle
Sa.).
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- 7. November 2013 18:45