Bei einem Unfall oder Gewaltverbrechen kann die erlebte Angst und Hilflosigkeit beim Opfer eine posttraumatische Belastungsstörung auslösen. Die Betroffenen haben die Szenen immer wieder vor Augen. Bestimmte Schlüsselreize wie beispielsweise ein Geräusch können die Gefühle aus dem traumatischen Moment immer wiederkehren lassen. Oftmals entwickelt sich dann ein Vermeidungsverhalten. Die Betroffenen passieren die Unfallstrecke nicht mehr oder fahren gar nicht mehr mit dem Auto. Manchmal wechseln sie auch den Beruf. "Die seelische Belastung kann die Lebensführung erheblich behindern", erklärt Prof. Mathias Berger, Vorstandmitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN). Es sei deshalb wichtig, dass die Betroffenen bei anhaltenden Symptomen einen Psychiater oder Psychotherapeuten aufsuchen. Meist kann den Patienten ambulant medikamentös oder durch eine kognitive Verhaltenstherapie geholfen werden, bei der den Betroffenen die Angst genommen wird. Durch eine Konfrontation mit der Furcht auslösenden Situation lernt er die Panikgefühle zu kontrollieren. Schätzungsweise einer von zwölf Erwachsenen entwickelt im Leben eine posttraumatische Belastungsstörung. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer.