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Rückkehr aus dem Koma


Hirnstimulation
Rückkehr aus dem Koma
US-Neurologen haben einen schwer hirngeschädigten Patienten mit elektronischen Reizen im Zentrum des Gehirns in den Wachzustand zurückgeholt.

Der heute 38 Jahre alte Mann hatte bei einem Raubüberfall vor sechs Jahren schwerste Schädel- und Hirnverletzungen erlitten. Er befand sich seitdem in einem komaähnlichen Zustand, mit gelegentlich schwachen Reaktionen auf Stimmen und andere Reize. Ihm pflanzten Neuromediziner vom Weill Cornell Medical College in New York Elektroden tief ins Gehirn, die das Organ mit Stromstößen anregen sollten. Mit Erfolg, wie das Magazin Nature" berichtet: Der Mann, der vorher künstlich ernährt werden musste, kann wieder selbstständig essen und sogar einigermaßen sprechen.

Der Neurologe Nicholas Schiff, der das Behandlungsteam leitete, geht davon aus, dass Menschen im Zustand des Minimalbewusstseins wie sein Patient durchaus noch über intakte Regelkreise im Gehirn verfügen, die zum Beispiel Sprache oder Bewegungen steuern. Bei ihrem Therapieversuch mit dem 38-Jährigen versuchten sie daher, diese durch gezielte elektrische Reize wieder zu aktivieren. Bereits nach den ersten Stimulationen begann sich der Zustand des Patienten merklich zu verbessern.

In einer zehnstündigen Operation setzten Neurochirurgen dem Mann Elektroden ins Gehirn, die über Batterien in der Brust mit Strom versorgt werden. Solche Hirnschrittmacher verwendet die Medizin auch für Menschen, die an Parkinson, Multipler Sklerose oder anderen Erkrankungen des Nervensystems leiden. Die Wissenschaftler stimulierten über die Elektroden den Thalamus, eine Hirnregion, die als wichtige Schaltstelle zur Großhirnrinde dient, wo die eigentlichen Prozesse zur Verarbeitung von Informationen und zur Steuerung von Bewegungen stattfinden.


Wenige Monate nach Beginn der Behandlung konnte der Patient bereits wieder selbstständig kauen, eine Tasse zum Mund führen und war in der Lage, sich in einfachen Worten auszudrücken. Der verbesserte Zustand blieb auch dann noch stabil, als die Forscher die Behandlung unterbrachen.

Da es sich um einen Einzelfall handelt, warnen Wissenschaftler vor vorschnellen Hoffnungen für Hirngeschädigte. Ob die Therapie bei anderen Patienten in einem ähnlichen Bewusstseinszustand so erfolgreich verlaufen kann, müssen nun Studien mit weiteren Patienten klären.

Qwelle:http://www.focus.de
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