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*Die Schauernacht naht*

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Grinsende Kürbisfratzen, gruselige Skelette und Monsteraugen: Halloween, die Schauernacht, naht - zur Freude der Kürbisbauern wie auch der Getränke- und Süßwarenindustrie und zum Kummer der traditionellen Karnevalsvereine. Am 31. Oktober spuken Kinder, als Hexen und Gespenster verkleidet, durch die Gegend und sammeln Geschenke ein. Der Brauch geht zurück auf ein altes Herbstfest der Druiden in Irland. Hallow heißt heilig, Halloween ist der Vorabend des Hallowmes, des Allerheiligenfestes.

Vor 1994 wusste kaum jemand in Deutschland etwas mit Halloween anzufangen˻, sagt der Sprecher des Deutschen Verbandes der Spielwaren-Industrie (DVSI), Dieter Tschorn, der Nachrichtenagentur AP. Damals hat die Fachgruppe Karneval im DVSI damit angefangen, den Begriff ins Gespräch zu bringen. Verbreitet über die Medien ist das derart gut in der Öffentlichkeit angekommen, dass Halloween schon Ende der 90er Jahre zum Kult wurde˻, erklärt Tschorn. Besonders Kinder, junge Leute und Erwachsene bis 39 Jahren feierten Halloween ganz intensiv.

Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Fachgruppe Karneval laut Tschorn einen Umsatz von rund 300 Millionen Euro, davon gingen für 24 Millionen Euro Halloween-Artikel über den Ladentisch: 80.000 Erwachsenenkostüme, 130.000 Kinderkostüme, 200.000 Perücken, 250.000 Hexenhüte und Teufelshörner und über zwei Millionen Schminksätze.

Im Holiday-Park in Haßloch, wo Halloween ganz groß gefeiert wird, warten beispielsweise tausende Kürbisse auf die Gäste. Früher wurde der Park Anfang Oktober geschlossen. Jetzt halten sie ihn unter dem Begriff 'Schocktober' den ganzen Oktober offen und feiern ein 'Spuktakel˻; dadurch haben sie 100.000 Besucher im Oktober, sagt Tschorn.

۫Halloween hat sich neben Ostern und Weihnachten mittlerweile zu einem weiteren wichtigen Saisongeschäft für Süßwaren entwickelt, berichtet der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie, Klaus Reingen. Nach Erhebungen von Marktforschern stieg der Süßwarenumsatz in der Woche vor Halloween 2006 um rund acht Prozent auf 192,9 Millionen Euro. Allein der Schokoladenumsatz erhöhte sich in den letzten Tagen vor der schaurigen Nacht von 95,3 Millionen Euro auf 104,3 Millionen Euro, was ein Plus von neun Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr bedeutet, wie Reingen betont.

Bund Deutscher Karneval sieht Halloween skeptisch

۫Die Halloween-Geschichte hat mit Karneval absolut nichts zu tun, betont der Präsident des Bundes Deutscher Karneval, Volker Wagner, im AP-Gespräch. Die Verbindung komme allenfalls daher, dass es auch um Verkleidung gehe.

۫Man muss sich wehren, wenn alles in einen Topf kommt! sagt Wagner und kritisiert eine kommerzialisierte ۫Kultur, in der so vieles immer gleich zum ۫Event werde. Fastnacht und der Karneval seien traditionelle Formen, die dem christlichen Festzeitraum der katholischen Kirche entstammten, erklärt er. ۫Halloween ist für mich eine Verulkung des Todes und etwas, das mit dem christlichen Glauben überhaupt nicht zu vereinen ist, sagt der Präsident des Dachverbandes von mehr als 4.000 Fastnachtsvereinen, Faschingsgilden, Karnevalsgesellschaften und Narrenzünften in der Bundesrepublik.

So weit würde der Religionswissenschaftler Jörg Rütke von der Erfurter Universität nicht gehen. Er sieht in dem Brauch nicht mehr als eine Modeerscheinung, von der Jugendliche mitgerissen werden. ۫Den Tod spielerisch zu thematisieren und zu verulken, das ist eine ganz alte religiöse Tradition, meint Rütke. Die Darstellung von Skeletten sei als Motiv auch auf römischem Trinkgeschirr für festliche Angelegenheiten zu finden.

۫Halloween war ein Dankfest für den Sonnengott, schreibt Sybil Gräfin Schönfeldt. ۫Man aß zum ersten Mal von den eingebrachten Vorräten. Für die großen Freudenfeuer setzte man Strohpuppen auf die Holzstöße. Diese Strohpuppen können jedoch auch Tiergestalten oder Hexen darstellen, denn die Druiden glaubten, dass Saman, der Herr des Todes, in dieser Nacht die bösen Seelen zu sich rief, die dazu verdammt waren, in Tiergestalt einherzugehen. Die Menschen im alten England glaubten laut Schönfeldt, dass Halloween die Nacht des Jahres sei, in der Hexen und Geister, durch die Macht des Bösen für eine Nacht gelöst, leibhaftig auf der Erde herumspuken könnten.

quelle:yahoo.de
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